Ähnliche Materialien, Rohmaterialien, Artikel, Fertigerzeugnisse, Dienstleistungen oder Baugruppen mit hohem Beschaffungsvolumen, im Verhältnis zum Gesamtbeschaffungsvolumen, bilden eine strategische Materialgruppe. Vorteile durch Konzentration von Know-How, Mengenbündelung für Verhandlungen mit Lieferanten und die einfachere Bewertung bei Materialkostenveränderungen ergeben sich für den Materialgruppenverantwortlichen – häufig auch Commodity-Manager genannt.
Letztlich geht man bei Materialgruppen davon aus:
- ähnliche Materialien benötigen ähnliche Prozesse
- Lieferantenstrategien sind erst möglich, wenn der spezifische Materialbedarf bekannt ist und prognostiziert werden kann
- Bestmögliche Konditionen sollten für den gesamten Unternehmensbedarf gelten (bspw. durch Rahmenverträge, die durch Lead-Buyer konzernweite Gültigkeit besitzen)
- Standardisierungsprozesse können vereinfacht werden
- Vermeidung unnötiger Varianten innerhalb einer Materialgruppe
- Kennzahlensysteme sind erst sinnvoll einsetzbar, wenn Strukturen innerhalb der Materialien durch Materialgruppen und Untergruppen vorhanden sind und das gesamte Kreditorenvolumen beachtet wird [Vgl. Kalbfuß; Materialgruppenmanagement; S. 33]
15M-Architektur: Modul 7: Gestaltungsfelder analysieren und strategische Optionen identifizieren [Heß; Supply-Strategien; S. 258]
Quellen/Literaturhinweise: Heß, Gerhard; Supply-Strategien in Einkauf und Beschaffung; 2. Auflage (2010); Gabler Verlag Wiesbaden Kalbfuß, Werner; Materialgruppenmanagement: Quantensprung in der Beschaffung; 2. Auflage (2004); Gabler Verlag Wiesbaden
Verbundene Schlagworte: Warengruppenmanagement, Commoditymanagement, Commodity Manager
Vertiefungen/Studien:
Weiterführende Links: Heß, Gerhard; Supply-Strategien in Einkauf und Beschaffung; 2. Auflage (2010); Gabler Verlag Wiesbaden
Autor: M. Reed – 20101020