Entwicklung einer Supply-Strategy

Entwicklung einer Supply-Strategie

Zur Entwicklung einer Supply-Strategie und des strategischen Einkaufs mit der 15M-Architektur müssen die Methoden und Instrumente priorisiert und an die Branchen- und Firmensituation angepasst werden. Es wird folgendes Vorgehen in vier Schritten vorgeschlagen:
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1. Schritt Situations- und Potentialanalyse:

Zunächst muss die aktuelle Situation im strategischen Einkauf des Unternehmens analysiert werden. Hierzu werden die aktuellen Ziele, Aufgabenstellungen, Prozesse, Methoden und Instrumente des Einkaufs erfasst und in die 5M-Architektur eingeordnet. Dabei erfolgen eine detaillierte Bewertung der aktuellen Situation des Einkaufs und die Identifikation von weißen Flecken und Verbesserungspotenzialen. Die Lücken sollten bewertet und priorisiert werden. Damit kann eine erste Strategie Roadmap formuliert werden.

Mit dem 15M-Strategy-Scan wird die Situations- und Potenzialanalyse unterstützt. Mit einem Tagesworkshop kann die Analyse des gesamten strategischen Einkaufs durchgeführt werden.     mehr
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2. Schritt Erarbeitung einer Roadmap

Zunächst sollten die Strategiebausteine in Reihe gebracht werden. Im Standard wird empfohlen, mit der Entwicklung der Rahmenstrategie zu beginnen. Dies erscheint sinnvoll, da in der Rahmenstrategie die grundsätzliche strategische Ausrichtung des Einkaufs analysiert und beschlossen wird. Die Strategien werden bis auf die Ebene konkreter Projekte und Kennzahlen heruntergebrochen. Damit ergibt sich ein fundierter Fahrplan für die weitere strategische Vorgehensweise.

Darüber hinaus wird in der Rahmenstrategie auch die Reihenfolge fixiert, wie die weiteren Strategiebausteine implementiert werden sollen. Ein weiteres Argument dafür, mit der Rahmenstrategie zu beginnen, liegt darin, dass sich der Aufwand für die Formulierung der Rahmenstrategie sehr in Grenzen hält.

Von dieser Standardvorgehensweise kann abgewichen und beispielsweise mit den Marktstrategien oder mit dem Lieferantenmanagement begonnen werden. Dies kann vorteilhaft sein, falls entsprechende Projekte bereits gestartet wurden und sinnvoller Weise nicht mehr gestoppt werden sollten. Alternativ kann die Implementierung der 15M-Archteitkur an der Stelle starten, wo ein großer Nutzen in kurzer Zeit erwartet wird. Schnelle Erfolge helfen, die Akzeptanz für das Strategiekonzept zu fördern.

Innerhalb dieser übergreifenden Orientierung muss die Roadmap feinjustiert werden. Beispielsweise müssen einzelne Module bzw. einzelne Methoden und Instrumente ausgewählt werden.
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3. Schritt Schrittweise Umsetzung

Entsprechend des Fahrplans werden die einzelnen Strategiebausteine und Module implementiert. Hierzu sind die Prozesse, Methoden und Instrumente an die aktuelle Firmensituation anzupassen. Beispielsweise sind für die Lieferantenbewertung die zielführenden und gleichzeitig verfügbaren Bewertungskriterien zu identifizieren und die Bewertungskategorien sowie Gewichtungen festzulegen.
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4. Feedbacks und Reviews

Entsprechend der intensiven Umsetzungsorientierung der 15M-Architektur wird vorgeschlagen, die Regelkreise zur Ziele- und Aktivitätensteuerung frühzeitig zu implementieren und zu leben. Kaum sind die ersten Programme, Projekte und Maßnahmen definiert sollte mit der Aktivitätensteuerung begonnen werden. Ebenso sollte die Kennzahlensteuerung sehr frühzeitig aufgebaut werden. Dabei sollte in der Startphase auf Einfachheit geachtet werden.

Erfahrungsgemäß gibt es bei jeder Einführung neuer Managementprozesse, -methoden oder -instrumente Reibungsverluste. Die Ursachen können vielfältig sein. Beispielsweise wurden in der Analysephase oder bei der Entwicklung der Methoden wichtige Aspekte übersehen oder fehlerhaft eingeschätzt. Mitarbeiter oder Marktpartner verhalten sich nicht wie erwartet bzw. wie erwünscht. Somit ergeben sich nach der Einführung neuer Prozesse, Methoden und Instrumente in der Regel ganz erhebliche Fortentwicklungspotenziale. Aus diesem Grund wird empfohlen systematisch Reviews durchzuführen, um diese Verbesserungspotenziale zu identifizieren und auszuschöpfen.